Ein Mann wirft einen beiläufig aufgesammelten Ball. Er verlässt das Blickfeld der Kamera. Nach einer kurzen Zeitspanne kehrt er von der anderen Seite zurück, vermutlich läuft er im gleichen Abstand zur Kamera im Rund. Irritierend und gleichzeitig irgendwie logisch ist das Zurückkehren des geworfenen Balles. (Warum eigentlich kein Schneeball?) Es ist ein Spiel mit sich selbst, ein Ein-Mann-Spiel, ein Egotrip, wie auch der Titel verrät.
Irgendwie kommt die Vermutung auf, der Mann ist nicht alleine, sondern hat einen Doppelgänger, der sich im Außerhalb des Bildraumes befindet. Aber warum läuft dann der Protagonist aus dem Bild und kommt, wie der Ball, zurück? Es bleibt verwunderlich und gleichzeitig logisch.
Der Film suggeriert die tatsächliche Bewegung, zeitlich gesehen bleibt die Bewegung des Balles und die Umrundung der Kamera im Tatsächlichen. Nur die zweite Person, die für die Handlung unabdingbar ist, ist nicht da, wirkt wie ausradiert.
Die Situation wird aber scheinbar aufgelöst und dadurch noch erstaunlicher: Die Kamera bewegt sich mit, als die dritte Umrundung beginnt. Gleiche Prozedur, gleiche Person, gleiche Bewegung. Mit vollem Einsatz wird der Ball gefangen, geworfen, gefangen, geworfen, bis die Erschöpfung zum Aufhören bewegt. Ebenso beiläufig, wie sie begonnen hat, hört die Handlung auf. Der Protagonist, ein (!) Protagonist, lässt den Ball fallen und geht wieder aus dem Bild, der Blick auf die Landschaft und den Schnee bleibt.
Wie gesagt: Ein Mann. Ein Ball. Und Schnee.
Text - Karin Lingnau